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Der Schober Test ist ein Untersuchungsverfahren in der Schielheilkunde, um das Simultansehen zu überprüfen und das latente oder manifeste Schielen zu definieren. Entwickelt wurde er von dem Physiker und Arzt Herbert Schober und ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Funktionstest für den Rücken und die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule von Paul Schober. In der Augenheilkunde geht es um das neurophysiologische Beziehungssystem zwischen den Augen. Dieses bildet die Grundlage für das normale Sehen mit beiden Augen.
Das latente Schielen tritt verdeckt und nicht sichtbar auf, beeinflusst jedoch trotzdem die Wahrnehmung und verursacht Probleme. Störungen des beidäugigen Sehens gehen mit einem veränderten räumlichen Sehen einher, wodurch auch die Bewegung erschwert wird oder Bewegungseinschränkungen entstehen. Typische Missempfindungen bei latentem Schielen sind Verspannungen und Kopfschmerzen. Normalerweise sehen beide Augen jeweils zwei Bilder eines Objekts, während das Gehirn dieses zu einem Einzelbild zusammensetzt und so der Seheindruck entsteht. Bei latentem Schielen kommt es zu Bildlagefehlern, bei denen die Einzelabbildungen nicht mehr verschmelzen. Gleichzeitig versucht das Augenpaar den Fehler auszugleichen. Das führt zu einer Überanstrengung der Augenmuskeln. Klassische Beschwerden sind:
Der Test dient dem Augenarzt nicht zu einer Messung der Beweglichkeit, sondern zur Untersuchung des Simultansehens, um Symptome und Ursachen leichter einzuordnen. Das Verfahren ist Teil der Untersuchung bei Beschwerden und erleichtert die Diagnose. Der Schober Test wird mit Hilfe einer Rot-Grün-Brille durchgeführt, um die Seheindrücke des linken und rechten Auges farblich zu trennen. Dabei befindet sich ein grünes Kreuz in der Mitte, das von zwei roten Kreisen umgeben ist. Der Patient stellt sich dann in einem Abstand von fünf Metern vor das Kreuz und versucht, mit einem Auge jeweils das Kreuz und die Kreise anzusehen. Dafür wird vor das rechte Auge Rotglas gesetzt und vor das linke Auge grünes Glas. Liegt kein Schielen vor, wird das grüne Kreuz in der Mitte der roten Kreise erfasst. Wenn eine Störung vorliegt, treten beim Simultansehen Doppelbilder auf. Das grüne Kreuz verschiebt sich aus dem Zentrum der Kreise oder tritt vollständig ausserhalb auf. Durch den Abstand und die Position des Kreuzes lässt sich der Schweregrad der Weitfehlsichtigkeit oder des Schielens erkennen.
Durch das Vorhalten von Prismengläsern kann das Kreuz wieder ins Zentrum verschoben werden, wenn es abweicht, wodurch sowohl der objektive als auch subjektive Schielwinkel ermittelt wird. Wenn es nicht möglich ist, ein Simultansehen auszugleichen, nimmt der Betroffene entweder nur das grüne Kreuz oder die roten Kreise wahr. Der Schober Test wird bei der Prüfung auf Heterophorie routinemässig angesetzt, um den Schielwinkel zu bestimmen.
Beide Kreise und die in ihnen enthaltene Mitte mit dem Kreuz benötigen einen bestimmten Abstand, um einen Effekt zu erzielen. Der Abstand der Kreuzmitte zum ersten Kreis oder Ring entspricht einer prismatischen Abweichung von zwei Zentimetern. Der innere und der äussere Kreis haben einen Abstand von einem Zentimeter. Der Patient muss dabei angeben, ob das Kreuz mittig zu sehen ist oder nach aussen hin abwandert. Befindet es sich innerhalb der Kreise, liegt keine grosse Abweichung der Augenstellung vor, die Sehachsen sind einheitlich ausgerichtet.
Ein anderer Schober Test ist der von Paul Schober, der nichts mit der Schielheilkunde zu tun hat. Er soll die Flexibilität und Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule und des Rückens prüfen und verweist auf mögliche Bewegungseinschränkungen. Dabei steht der Patient in einer geraden Körperhaltung, während ihm Hautmarkierungen über dem Dornfortsatz aufgetragen werden. Weichen die Markierungen beim Vorbeugen um weniger als vier Zentimeter auseinander, liegen keine Einschränkungen vor. Je weniger Flexibilität und je grössere Bewegungseinschränkungen vorliegen, desto geringer ist der Abstand beim Beugen nach hinten.
Neben dem Schober Test gibt es in der Schielheilkunde weitere Testverfahren, die das Simultansehen prüfen können. Auch ein Selbsttest ist möglich. Zu den ärztlichen Masssnahmen gehört der Worth Test (Vier-Lichter-Test), der ebenfalls den Dissoziationsgrad ermittelt. Er zeigt, ob ein latentes Schielen vorliegt und kann in der Ferne oder Nähe durchgeführt werden. Zur Durchführung wird ebenfalls eine Rot-Grün-Brille benötigt, um die Seheindrücke zu trennen. Rautenförmig angeordnete Lichter zeigen sich als oberes Licht in Rot, in zwei mittleren Lichtern in Grün und einem weissen unteren Licht. Durch den Farbfilter der Brille erkennst du bei normalem Sehvermögen die vier Lichter in der genannten Anordnung. Bei einer labilen Fusion entstehen Doppelbilder.
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