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Strabismus – Symptome, Formen, Ursachen und Behandlung

Strabismus – Symptome, Formen, Ursachen und Behandlung

Als Strabismus oder Schielen werden in der Augenheilkunde Augenmuskelgleichgewichtsstörungen bezeichnet, die mit einer Fehlstellung der Augen einhergehen. Die Folgen sind zum einen kosmetischer Natur, zum anderen wirkt sich das Schielen jedoch auch beeinträchtigend auf die Sehfähigkeit und somit auf die Lebensqualität des Betroffenen aus. Hier kannst du nachlesen, welche Schielformen es gibt, wie Strabismus behandelt werden kann und wodurch die Fehlstellungen der Augen verursacht werden.

Mit welchen Symptomen geht Strabismus einher?

Folgende Symptome können durch Strabismus verursacht werden:

  • Fehlstellung der Augen in verschiedenen Schielwinkeln
  • Amblyopie: Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen
  • Koordinationsstörungen
  • Probleme beim räumlichen Sehen
  • Kopfschmerzen
  • Doppelbilder
  • brennende Augen
  • Konzentrationsstörungen
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Schwindel

Welche Schielformen werden beim heterotropischen Schielen unterschieden?

Im Gegensatz zu situationsabhängigem Schielen (Heterophorie) gibt es dauerhaftes oder manifestiertes Schielen (Heterotropie). Bei der Heterotropie werden die Schielformen zunächst nach der Richtung der Schielabweichung unterschieden. Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • Esotropie: auch Strabismus convergens, ein Auge weicht nach innen ab
  • Exotropie: auch Strabismus divergens, ein Auge weicht nach aussen ab
  • Strabismus verticalis: eine Auge weicht nach oben (Hypertropie) oder unten (Hypotropie) ab
  • Zyklotropie: auch Strabismus rotatoris oder Verrollungsschielen, ein Auge dreht sich entweder nach aussen oder nach innen

Weiterhin werden vor allem diese Schielformen unterschieden:

  1. Begleitschielen: Man spricht von Begleitschielen, wenn der Sichtwinkel auch bei einer Bewegung der Augen bestehen bleibt. Dadurch ist die Stellungsabweichung der Augen beim Begleitschielen immer gleich gross, ganz egal, in welche Blickrichtung der Betroffene schaut. Der Schielwinkel schwankt jedoch in Abhängigkeit von Ferne und Nähe. In der Regel ist das schielende Auge schwachsichtig (Amblyopie), sodass keine Doppelbilder wahrgenommen werden. Es kommt jedoch zu einer Verringerung der Sehschärfe und zu Problemen beim räumlichen Sehen. Das Begleitschielen ist angeboren und manifestiert sich im frühen Kindes- oder Babyalter. Eine rechtzeitige Therapie kann zur deutlichen Verbesserung der Symptome führen.
  2. Mikrostrabismus: Der Mikrostrabismus (oder Mikrotropie) ist durch einen extrem kleinen Schielwinkel gekennzeichnet, der oftmals gar nicht auffällt. Eine Behandlung ist trotzdem wichtig, da es sonst zu einer einseitigen Schwachsichtigkeit kommen kann. Typische Symptome sind das Sehen von Doppelbildern, häufiges Zwinkern, eine verschwommene Sicht oder eine schiefe Kopfhaltung.
  3. Lähmungsschielen: Die Ursachen für Lähmungsschielen liegen bei dem Ausfall einer oder mehreren Augenmuskeln, sodass es zu einer Fehlstellung eines Auges kommt. Das Schielen tritt meist plötzlich auf und betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene. Lähmungsschielen kann angeboren sein oder durch eine Augenverletzung sowie verschiedene Erkrankungen wie etwa einer Augenentzündung entstehen.

Welche Ursachen gibt es?

Viele Ursachen von Schielerkrankungen liegen bei der genetischen Vererbung beziehungsweise einem genetischen Defekt. Besonders beim heterotropischen Schielen besteht die fehlerhafte Augenstellung oft von Geburt an oder manifestiert sich in den ersten Lebensjahren. Andere Schielformen wie beispielsweise Lähmungsschielen können jedoch auch durch einen Unfall, eine Infektion oder eine andere erworbene Problematik verursacht werden. Auch verschiedene Augenkrankheiten wie etwa das Brown-Syndrom können ein Schielen zur Folge haben. Die Ursachen sind somit vielfältig und müssen für eine treffende Diagnose und eine sinnvolle Schielbehandlung ausreichend untersucht werden.

Welche Rolle spielt der Schielwinkel?

Der Schielwinkel kann je nach Schwere und Form des Schielens unterschiedlich sein. Je grösser der Schielwinkel ist, desto grösser sind in der Regel auch die durch das Schielen verursachten Beeinträchtigungen. Deshalb ist es zur Untersuchung des Strabismus wichtig, eine Schielwinkelmessung unter Beachtung verschiedener Bedingungen durchzuführen.

Was ist Heterophorie?

Heterophorie wird auch als latentes oder verstecktes Schielen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Störung der Augenmuskeln, die in entspannten Situationen vom Gehirn ausgeglichen werden kann. Ist der Betroffene jedoch gestresst, müde oder in einer anderweitig belastenden Lage, ist das Gehirn nicht mehr fähig, die verschiedenen Seheindrücke zu einem Bild zu verschmelzen. Heterophorie bedarf in der Regel keiner Behandlung, da es kaum zu Beschwerden kommt. Mögliche Symptomatiken in schwereren Fällen sind jedoch

  • Doppelbilder
  • Konzentrationsmangel
  • Schwindel
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Kopfschmerzen

Eine Heterophorie lässt sich bei ungefähr 70 bis 80 Prozent aller Menschen nachweisen, ist also ein sehr häufig auftretendes Phänomen.

Wie sehen Behandlung und Therapie von Strabismus aus?

Eine mögliche Behandlung hängt stark von der Ursache des Schielens ab. Um die Fehlsichtigkeit auszugleichen, ist manchmal beispielsweise nur eine geeignete Brille nötig. Aber auch operative Eingriffe oder orthopädische Übungen können in manchen Fällen nützlich sein. Eine weitere gängige Behandlungsart ist die Okklusion. Sie wird vor allem bei Amblyopie eingesetzt, um die Sehstärke eines Auges zu trainieren. Bei der Okklusion wird auf einem Auge ein lichtundurchlässiges Pflaster geklebt, sodass das nicht zugeklebte Auge gezwungenen wird, zu sehen. Auch Augenklappen oder spezielle Kontaktlinsen werden zu diesem Zweck eingesetzt.

Welchen Einfluss hat Strabismus auf das Leben der Betroffenen?

Ein manifestiertes Schielen kann einen grossen negativen Einfluss auf die Lebensqualität einer Person nehmen. Die massivsten Beeinträchtigungen erfahren die Betroffenen neben dem kosmetischen Defekt durch die Verringerung der Sehschärfe und den Schwierigkeiten beim dreidimensionalen Sehen. Bei vielen Kindern sind durch das Schielen verursachte Lernschwierigkeiten die Folge. Später kann sich das Schielen dann auch negativ auf die Berufsmöglichkeiten und die Lebensplanung auswirken.

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