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Visus – Alles über die Sehschärfe des menschlichen Auges

Visus – Alles über die Sehschärfe des menschlichen Auges

„Visus“ ist der lateinische Begriff für die Sehstärke oder Sehschärfe. Hierbei handelt es sich um einen messbaren Wert, der angibt, wie gut jemand seine Umwelt visuell wahrnehmen kann. Der Visus ist zum Beispiel dann wichtig, wenn du dir eine Brille anfertigen lässt. In der Augenheilkunde spielt der Visus ebenfalls eine wichtige Rolle. Welche das ist und wie der Visus definiert ist, erfährst du im folgenden Text.

Was ist die Definition von Sehstärke (Visus)?

Die Sehschärfe oder Sehstärke bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen oder anderer Lebewesen, seine Umwelt mithilfe des Sehorgans wahrzunehmen. Es ist eine messbare Grösse. Optiker und Augenärzte testen den Visus mithilfe von Sehtafeln. Allgemein geht es bei der Sehschärfe darum, Konturen, Muster und Details in der Entfernung oder in der Nähe genau wahrnehmen zu können. Das Sehvermögen lässt sich in Prozent angeben. Ein Visus von 1,0 entspricht einer Sehstärke von 100 Prozent. Menschen können auch ein Sehvermögen von über 100 Prozent haben. Bei unter 100 Prozent sind gegebenenfalls Sehhilfen notwendig.

Welche Formen von Sehstärke gibt es?

Bei dem „Visus cum correctione“ handelt es sich um die Fähigkeit des Auges, zwei Objektpunkte getrennt wahrzunehmen. Dabei liegt eine optimale Korrektur von Retraktionsfehlern vor. Ein Retraktionsfehler ist die Abweichung der Brechkraft des Auges. Diese Abweichung kann sich in einer Myopie (Kurzsichtigkeit) oder einem Astigmatismus (Fehlsichtigkeit durch eine irreguläre Hornhaut) äussern. Der „Visus sine correctione“ oder auch „Visus naturalis“ bezeichnet das Auflösungsvermögen des Auges ohne Korrekturen. Man nennt das auch die Sehleistung. Zusätzlich gibt es noch mehrere Unterformen mit der Bezeichnung „Minimum“.

Welche Formen von „Minimum“ gibt es beim Visus?

Man unterscheidet vier Einteilungsformen beim Visus:

  • Minimum visibile
  • Minimum discriminibile
  • Minimum separabile
  • Minimum legibile

Das Minimum visibile beschreibt, wie weit die Sehkraft reicht. Allgemein geht es dabei um die Fähigkeit, Helligkeitsunterschiede festzustellen. Die Grenze des Minimum visibile ist dann erreicht, wenn das Auge die Konturen und Kontraste eines Objektes nicht mehr von dem Licht der Umgebung unterscheiden kann. Mit dem Minimum discriminibile ist eine Erkennbarkeitsschwelle für Details zwischen verschiedenen Objekten gemeint. Beim Minimum separabile hingegen geht es um die Trennung von eng beieinander liegenden Objekten und ihrer Konturen. Man nennt das Minimum separabile auch „anguläre Sehschärfe“. Das Minimum legibile wiederum beschreibt die Lesesehschärfe. Hierbei spielt auch das Gedächtnis eine Rolle, da man die Wörter nicht nur mit den Augen liest, sondern das Gehirn sie in einen sinnvollen Kontext setzt. Dadurch gelingt konzentriertes Lesen.

Was beeinflusst die Fähigkeit der Augen, scharf zu sehen?

Mehrere Faktoren können die Sehfähigkeit der Augen beeinflussen. Zunächst gibt es äussere Faktoren, wie optische Täuschungen oder die optische Beschaffenheit von bestimmten Objekten. Dabei spielt nicht nur die Beschaffenheit des Auges, sondern auch das Gehirn eine Rolle, das die Bilder verarbeitet. Wichtig ebenfalls ist die Beschaffenheit des Auges, die zum unscharfen Sehen führen kann. Das Auge streut das einfallende Licht, da es ungleichmässig beschaffen ist. Im Idealfall stellt das Auge das Objekt korrekt dar. Aufgrund der ungleichmässigen Beschaffenheit kommt es jedoch zu unscharfen Bildern. Vor allem mit dem Alter nimmt das Auflösungsvermögen der Augen ab. Kammerwasser, der Glaskörper, die Linse und die Hornhaut lassen in ihrer Fähigkeit nach, Bilder mit einem Visus von 1,0 abzubilden. Eine Myopie, also Kurzsichtigkeit, vermindert den Visus, wohingegen bei der Weitsichtigkeit der Visus nicht abnimmt. Krankheiten können ebenfalls eine Verminderung des Visus zur Folge haben, wie etwa eine durch Diabetes verursachte Retinopathie.

Was versteht man unter Auflösungsvermögen?

Das Auflösungsvermögen bezeichnet die Fähigkeit der Augen, feine Strukturen von Objekten festzustellen. Dazu zählt der minimale Abstand zweier Punkte, bei dem die Augen feststellen können, dass es sich um getrennte Punkte handelt. Menschen mit normalen Visus-Werten können Objekte scharf sehen, die sich bis zu zehn Zentimeter nahe am Auge befinden. Nach einer gewissen Zeit ermüdet das Auge, die Schärfe nimmt ab. Dauerhaft scharf erkennen die meisten Menschen bei einem Abstand von 25 Zentimetern. Das nennt man auch „die Bezugssehweite“ oder „konventionelle Sehweite“. Dabei lassen sich Unterschiede von bis zu 0,15 Millimeter Grösse unterscheiden.

Wie lässt sich die Fähigkeit des Auges verbessern, Muster, Konturen und Objekte zu erkennen?

Eines der gängigsten Mittel zur Verbesserung des Visus ist die Brille. Brillen können sowohl bei Weitsichtigkeit, als auch bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen die Sehschärfe verbessern. Dafür muss die Brille die richtige Dioptrie besitzen. Mithilfe besonderer Sehtests lässt sich die Brechkraft der Augen feststellen. Eine weitere Möglichkeit bieten Sehhilfen, wie etwa Lupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte oder Kantenfilterbrillen. Solche Sehhilfen kommen dann zum Einsatz, wenn die Brille nicht mehr ausreicht.

Wie misst man den Visus?

Um den Visus zu bestimmen, verwendet man Schrifttafeln und Landolt-Ringe. Bei den Landolt-Ringen sehen die Patienten unterschiedlich grosse Ringe mit kleinen Lücken. Die Lücken sind verschieden breit. Ein Mensch mit einem Visus von 1,0 sollte Lücken erkennen können, die eine Winkelminute betragen. Die Schrifttafeln kennst du wahrscheinlich vom Optiker oder Augenarzt. Patienten müssen Zahlen- oder Buchstabenreihen vorlesen. Anhand dessen, welche immer kleiner werdenden Zahlen und Buchstaben sie erkennen können, lässt sich der Visus bestimmen.

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