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Die Sehschärfe oder Sehstärke bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen oder anderer Lebewesen, seine Umwelt mithilfe des Sehorgans wahrzunehmen. Es ist eine messbare Grösse. Optiker und Augenärzte testen den Visus mithilfe von Sehtafeln. Allgemein geht es bei der Sehschärfe darum, Konturen, Muster und Details in der Entfernung oder in der Nähe genau wahrnehmen zu können. Das Sehvermögen lässt sich in Prozent angeben. Ein Visus von 1,0 entspricht einer Sehstärke von 100 Prozent. Menschen können auch ein Sehvermögen von über 100 Prozent haben. Bei unter 100 Prozent sind gegebenenfalls Sehhilfen notwendig.
Bei dem „Visus cum correctione“ handelt es sich um die Fähigkeit des Auges, zwei Objektpunkte getrennt wahrzunehmen. Dabei liegt eine optimale Korrektur von Retraktionsfehlern vor. Ein Retraktionsfehler ist die Abweichung der Brechkraft des Auges. Diese Abweichung kann sich in einer Myopie (Kurzsichtigkeit) oder einem Astigmatismus (Fehlsichtigkeit durch eine irreguläre Hornhaut) äussern. Der „Visus sine correctione“ oder auch „Visus naturalis“ bezeichnet das Auflösungsvermögen des Auges ohne Korrekturen. Man nennt das auch die Sehleistung. Zusätzlich gibt es noch mehrere Unterformen mit der Bezeichnung „Minimum“.
Man unterscheidet vier Einteilungsformen beim Visus:
Das Minimum visibile beschreibt, wie weit die Sehkraft reicht. Allgemein geht es dabei um die Fähigkeit, Helligkeitsunterschiede festzustellen. Die Grenze des Minimum visibile ist dann erreicht, wenn das Auge die Konturen und Kontraste eines Objektes nicht mehr von dem Licht der Umgebung unterscheiden kann. Mit dem Minimum discriminibile ist eine Erkennbarkeitsschwelle für Details zwischen verschiedenen Objekten gemeint. Beim Minimum separabile hingegen geht es um die Trennung von eng beieinander liegenden Objekten und ihrer Konturen. Man nennt das Minimum separabile auch „anguläre Sehschärfe“. Das Minimum legibile wiederum beschreibt die Lesesehschärfe. Hierbei spielt auch das Gedächtnis eine Rolle, da man die Wörter nicht nur mit den Augen liest, sondern das Gehirn sie in einen sinnvollen Kontext setzt. Dadurch gelingt konzentriertes Lesen.
Mehrere Faktoren können die Sehfähigkeit der Augen beeinflussen. Zunächst gibt es äussere Faktoren, wie optische Täuschungen oder die optische Beschaffenheit von bestimmten Objekten. Dabei spielt nicht nur die Beschaffenheit des Auges, sondern auch das Gehirn eine Rolle, das die Bilder verarbeitet. Wichtig ebenfalls ist die Beschaffenheit des Auges, die zum unscharfen Sehen führen kann. Das Auge streut das einfallende Licht, da es ungleichmässig beschaffen ist. Im Idealfall stellt das Auge das Objekt korrekt dar. Aufgrund der ungleichmässigen Beschaffenheit kommt es jedoch zu unscharfen Bildern. Vor allem mit dem Alter nimmt das Auflösungsvermögen der Augen ab. Kammerwasser, der Glaskörper, die Linse und die Hornhaut lassen in ihrer Fähigkeit nach, Bilder mit einem Visus von 1,0 abzubilden. Eine Myopie, also Kurzsichtigkeit, vermindert den Visus, wohingegen bei der Weitsichtigkeit der Visus nicht abnimmt. Krankheiten können ebenfalls eine Verminderung des Visus zur Folge haben, wie etwa eine durch Diabetes verursachte Retinopathie.
Das Auflösungsvermögen bezeichnet die Fähigkeit der Augen, feine Strukturen von Objekten festzustellen. Dazu zählt der minimale Abstand zweier Punkte, bei dem die Augen feststellen können, dass es sich um getrennte Punkte handelt. Menschen mit normalen Visus-Werten können Objekte scharf sehen, die sich bis zu zehn Zentimeter nahe am Auge befinden. Nach einer gewissen Zeit ermüdet das Auge, die Schärfe nimmt ab. Dauerhaft scharf erkennen die meisten Menschen bei einem Abstand von 25 Zentimetern. Das nennt man auch „die Bezugssehweite“ oder „konventionelle Sehweite“. Dabei lassen sich Unterschiede von bis zu 0,15 Millimeter Grösse unterscheiden.
Eines der gängigsten Mittel zur Verbesserung des Visus ist die Brille. Brillen können sowohl bei Weitsichtigkeit, als auch bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen die Sehschärfe verbessern. Dafür muss die Brille die richtige Dioptrie besitzen. Mithilfe besonderer Sehtests lässt sich die Brechkraft der Augen feststellen. Eine weitere Möglichkeit bieten Sehhilfen, wie etwa Lupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte oder Kantenfilterbrillen. Solche Sehhilfen kommen dann zum Einsatz, wenn die Brille nicht mehr ausreicht.
Um den Visus zu bestimmen, verwendet man Schrifttafeln und Landolt-Ringe. Bei den Landolt-Ringen sehen die Patienten unterschiedlich grosse Ringe mit kleinen Lücken. Die Lücken sind verschieden breit. Ein Mensch mit einem Visus von 1,0 sollte Lücken erkennen können, die eine Winkelminute betragen. Die Schrifttafeln kennst du wahrscheinlich vom Optiker oder Augenarzt. Patienten müssen Zahlen- oder Buchstabenreihen vorlesen. Anhand dessen, welche immer kleiner werdenden Zahlen und Buchstaben sie erkennen können, lässt sich der Visus bestimmen.
Das Ophthalmoskop gehört zur standardmässigen Ausstattung in der Augenheilkunde. Mit diesem handlichen Gerät sucht der Augenarzt mit einem speziellen Verfahren nach Erkrankungen des Auges, indem er in den Glaskörper hineinsieht. Die Ophthalmoskopie, auch als Funduskopie und Augenspiegelung bekannt, wird aber auch von Medizinern anderer Fachgebiete verwendet. Grund dafür sind die feinen Adern in der Netzhaut, an denen ein Arzt auch erkennen kann, ob ein Patient beispielsweise durch Bluthochdruck oder Diabetes bereits Schäden an den blutführenden Gefässen davon getragen hat. Die Verwendung eines Ophthalmoskops bedarf einiger Erfahrung, weil es nicht ganz einfach ist, hinter der Pupille den Augenhintergrund auszuleuchten.
Der Linsenfehler gibt den Dingen vor deinen Augen eine Art von Aura. Der Effekt ist zauberhaft, aber unerwünscht: Der Abbildungsfehler optischer Linsen entsteht, wenn Licht unterschiedlicher Wellenlänge verschieden stark gebrochen wird. Das Phänomen wird in der Fotografie auch als CA abgekürzt. Es gilt als Abbildungsfehler, kann aber mit einem Prisma oder verschiedenen Linsenformen auch künstlich erzeugt werden. Die Farbränder sehen faszinierend aus – aber wozu braucht man sie? Gibt es wirklich Verwendung dafür? Du hast Fragen zur chromatischen Aberration – wir haben die Antworten!
Das Auge und die Netzhaut werden mit zunehmendem Alter empfindlicher. Ab dem 50. Lebensjahr verändern sich die Sehschärfe und die Augenfeuchtigkeit. Auch Sehstörungen treten auf, wenn es sich um eine Glaskörperabhebung oder Glaskörpertrübung handelt. Diese sind normale Alterserscheinungen, die auch mit kleineren Blutungen oder Lichtblitzen im Auge einhergehen können. Eine Behandlung beim Augenarzt ist notwendig, um Risse zu verhindern oder der Gefahr einer Netzhautablösung vorzubeugen. Ein Grund zur Besorgnis ist die Glaskörperabhebung aber nicht.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du ständig einen Druck auf den Augen oder Kopfschmerzen hast? Womöglich leidest du an einer Anisometropie. Diese Art der Sehstörungen entsteht immer dann, wenn eine Ungleichsichtigkeit beider Augen vorliegt. Ist die Differenz der Werte beider Augen grösser als 2, spricht man von der Anisometropie. Egal, ob du an Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung leidest: Lass deine Augen also auf jeden Fall kontrollieren und schliesse diese Ursachen für deine Beschwerden aus.
Mit einem Augentraining soll gezielt die Sehkraft gefördert werden. Es soll bei Kurzsichtigkeit ebenso gut helfen, wie bei Weitsichtigkeit und anderen Varianten der Fehlsichtigkeit. Angeblich können die Augenübungen sogar Brillen und Kontaktlinsen überflüssig machen. Das klingt für dich sicher zu schön, um wahr zu sein. Doch wie effektiv sind die Augenübungen wirklich, wie steht die Augenheilkunde zur Augengymnastik und wie realistisch sind die Versprechen? Alle Informationen zum Thema Augentraining haben wir nachfolgend für dich zusammengestellt.
Kinder lernen bis ins Schulalter hinein richtig zu sehen. Treten bereits in jungen Jahren Sehfehler auf, stören sie die gesamte Entwicklung. Meist resultieren Sehschwächen aus Baufehlern der Augen. Mitunter beeinträchtigen Augenerkrankungen das Sehvermögen. In der Regel lassen sich Baufehler, Fehlsichtigkeiten und Sehschwächen gut behandeln. Entscheidend ist dabei, die Einschränkungen früh zu erkennen. Je eher Eltern ihr Kind beim Kinderaugenarzt vorstellen, desto besser. Nur durch eine Augenuntersuchung kann der Facharzt Erkrankungen diagnostizieren. Eine Sehschule deckt zum Beispiel schon kleinste Schielwinkel auf. Nach der Diagnostik sorgt eine Therapie für störungsfreies Sehen und Heranwachsen. Ob Nasenfahrräder oder Augenlasern helfen, erfährst du hier.