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Augentraining: Augenmuskeln trainieren, Sehkraft stärken, Fehlsichtigkeit behandeln

Augentraining: Augenmuskeln trainieren, Sehkraft stärken, Fehlsichtigkeit behandeln

Mit einem Augentraining soll gezielt die Sehkraft gefördert werden. Es soll bei Kurzsichtigkeit ebenso gut helfen, wie bei Weitsichtigkeit und anderen Varianten der Fehlsichtigkeit. Angeblich können die Augenübungen sogar Brillen und Kontaktlinsen überflüssig machen. Das klingt für dich sicher zu schön, um wahr zu sein. Doch wie effektiv sind die Augenübungen wirklich, wie steht die Augenheilkunde zur Augengymnastik und wie realistisch sind die Versprechen? Alle Informationen zum Thema Augentraining haben wir nachfolgend für dich zusammengestellt.

Was ist die Funktion der Augenmuskeln?

Die Augenmuskeln sind zum einen für die Augenbewegung verantwortlich. Zum anderen ist eine bestimmte Muskelgruppe massgeblich an der Sehschärfe beteiligt. Insgesamt sechs Augenmuskeln lenken deinen Augapfel in die gewünschte Richtung: vier gerade und zwei schräge Muskeln. Die Ziliarmuskeln gehören zum Strahlenkörper der Augen. Sie liegen ringförmig in der mittleren Schicht des Augapfels und sind mit der Augenlinse verbunden. Durch die Zugkraft dieser Augenmuskeln erfolgt die Anpassung der Augenlinse und damit ihre Brechkraft, die neben der Hornhaut für das Scharfsehen verantwortlich ist. Ohne die Augenmuskeln wäre dein Blickfeld stark eingeschränkt.

Was ist das Prinzip des Augentrainings?

Als Begründer des Augentrainings gilt der amerikanische Augenarzt William Bates. Er war der Meinung, dass schwache Augenmuskeln und ihre einseitige Belastung die Hauptursachen für Fehlsichtigkeit und Sehschwächen sind. Bates war überzeugt, dass Menschen auch im hohen Alter ohne Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen auskommen können, solange sie ihre Augenmuskeln pflegen, gezielte Augenübungen durchführen und ihre Augen nicht übermässig belasten. Er entwickelte bereits in den 1920er Jahren das Augentraining. Diese Übungen sind bis heute weitgehend unverändert erhalten.

Für welche Arten von Fehlsichtigkeit ist Augentraining geeignet?

Augengymnastik kann zur Behandlung verschiedener Sehschwächen genutzt werden, wie zum Beispiel:

  • Kurzsichtigkeit
  • Weitsichtigkeit
  • Alterssichtigkeit
  • Symptome, die durch Überlastung der Augen entstanden
  • Schielen
  • Hornhautverkrümmung
  • Angleichung der Sehkraft bei einem trägen Auge

Welche Augenübungen helfen gegen Kurzsichtigkeit?

Bei einer Kurzsichtigkeit kannst du alles um dich herum in der Nähe gut erkennen, doch in der Ferne fällt es dir schwer, Objekte deutlich zu sehen. Häufig handelt es sich dabei um eine verringerte Akkommodationsfähigkeit der Augen. Das bedeutet, die Ziliarmuskeln können die Brechkraft der Linsen nicht mehr so gut anpassen. Um diese Fähigkeit zu stärken, kannst du deinen Augenfokus gezielt trainieren. Setze dich auf einen Stuhl in 1,5 Meter Abstand zu einem Bild oder Poster an der Wand. Halte nun deinen erhobenen Zeigefinger wenige Zentimeter vor deine Nase. Konzentriere deinen Blick zunächst auf die Fingerspitze und versuche die Fingerkuppe scharf zu sehen. Nun schweifst du mit dem Blick langsam von Zeigefinger weg zum Bild an der Wand, bis es sich vollständig in deinem Fokus befindet. Wiederhole diesen Wechsel von Nah und Ferne einige Male. Nach und nach schiebst du deinen Stuhl weiter vom Bild weg und wiederholst die Übungen. Du wirst feststellen, dass du nach einigen Übungseinheiten auch Objekte in der Ferne wieder schärfer wahrnehmen kannst.

Welche Übungen sind bei Weitsichtigkeit sinnvoll?

Bei der Weitsichtigkeit oder der Alterssichtigkeit können gezielte Übungen der Ziliarmuskeln dabei helfen, die Linse lange flexibel und die Akkommodation der Augen aufrechtzuerhalten. Bei dieser Übung streckst du die Hand so weit wie möglich von dir aus. Du benötigst auch hier einen Punkt oder ein Bild in der Ferne, den du zum Fokussieren nutzen kannst. Zeigefinger und Bild sollten dabei in einer Linie hintereinander liegen. Du beginnst zu nächst den weiter entfernten Punkt zu fokussieren. Er sollte deutlich für dich zu erkennen sein. Dann richtest du den Blick wieder auf den Zeigefinger. Führe diesen Distanzwechsel über mehrere Minuten immer wieder durch.

Wie kann Sehtraining gegen Müdigkeit der Augen helfen?

Das Palmieren ist eine gute Übung, wenn deine Augen gestresst und überanstrengt sind. Dazu reibst du die Handflächen aneinander, sodass Wärme entsteht. Die warmen Handflächen hältst du dann für fünf bis zehn Minuten vor die geschlossenen Augen. Vermeide dabei möglichst, dass deine Handflächen die Augenlider berühren. Eine weitere Übung, die die Augenmuskeln stärkt und sie mit Sauerstoff versorgt ist das Augenkreisen. Schliesse die Augenlider und bewege die Augen langsam von rechts nach links, insgesamt 30 Sekunden lang. Öffne die Augen und lasse den Blick kurz schweifen, ohne einen Punkt zu fokussieren, bis sich die Augenmuskeln entspannt haben. Dann wiederholst du die Übung, bewegst die Augäpfel dieses Mal jedoch von oben nach unten.

Wie sind die Prognosen einer Verbesserung der Sehkraft durch Augentraining?

Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse, die den Erfolg des Augentrainings bei Krankheiten und bereits bestehender Fehlsichtigkeit bestätigen würde. In der Augenheilkunde herrscht jedoch weitestgehend Einigkeit darüber, dass die Augenübungen zum Beispiel den Prozess der Alterssichtigkeit hinauszögern und die Augengesundheit fördern können. Das gilt besonders, wenn du deine Augen stark belastest, indem du viel liest, längere Phasen am Bildschirm arbeitest oder einen stressigen Alltag hast. Den Besuch beim Optiker kann das Augentraining also nicht immer überflüssig machen, der positive Effekt auf die Gesundheit ist jedoch unbestritten.

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