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Der Begriff Nystagmus leitet sich aus dem altgriechischen Wort für „nicken“ ab. Betroffene leiden unter unkontrollierten Augenbewegungen. Diese Augenbewegungsstörungen sind jedoch nicht zu verwechseln mit den normalen, minimalen Augenbewegungen, die das scharfe Sehen ermöglichen (Mikrosakkaden). Beim Nystagmus sind die unwillkürlichen Augenbewegungen typischerweise konjugiert, also gleichsinnig. Das bedeutet: Die Blickrichtung beider Augen ist in der Regel die gleiche. Weitere mögliche Symptome im Zusammenhang mit Nystagmus sind:
Je nachdem, welche Erkrankung dem Nystagmus zugrunde liegt, können zusätzlich zum Augenzittern auch Nacken- und Rückenschmerzen, Kieferschmerzen oder Ohrensausen (Tinnitus) auftreten.
Es gibt viele Formen und Ausprägungen von Nystagmus. So liegt entweder ein kongenitaler (angeborener) oder erworbener Nystagmus vor. Weitere Klassifizierungen beziehen sich auf die Schlagrichtung der Augen, die Schlagform, die Auslösbarkeit oder die Ursache. Am häufigsten sind horizontale Schlag- und Pendelbewegungen, es gibt aber auch einen vertikalen Nystagmus und eine Form mit rotierenden oder kreisenden Bewegungen. Des Weiteren spielt die Geschwindigkeit der Augenzuckungen bei der Einordnung eine Rolle. Hier ein Überblick über die häufigsten Formen von Nystagmus:
Bei unerklärlichen Augenbewegungen ist es immer ratsam, einen Experten aufzusuchen. Der Hausarzt kann erster Ansprechpartner sein – er wird dich bei Bedarf an den entsprechenden Facharzt überweisen. Alternativ kannst du einen Termin beim Augenarzt vereinbaren. Vermutest du, dass der Nystagmus mit deinen Ohren zusammenhängt (etwa, weil du gleichzeitig unter einem Tinnitus leidest), kannst du auch direkt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Da hinter unwillkürlichen Augenbewegungen verschiedene Erkrankungen stecken können, solltest du einen Nystagmus keinesfalls ignorieren, sondern immer dessen Ursache abklären lassen.
Die Liste der möglichen Erkrankungen, die einen Nystagmus auslösen können, ist lang. Hier ein – nicht vollständiger – Überblick über häufige Ursachen:
Auch der Bewegungsapparat, genauer gesagt die Wirbelsäule, kann bei Nystagmus eine Rolle spielen. Ebenfalls möglich, aber eher selten: unwillkürliche Augenbewegungen durch Vibrationen, flackernde Lichter, Hyperventilation oder Nikotinkonsum.
Eine umfassende Diagnostik ist bei Nystagmus unerlässlich, um die genaue Ursache der Erkrankung ausfindig zu machen. Dem Arzt stehen dabei verschiedene Verfahren und Untersuchungsmethoden zur Verfügung. An erster Stelle steht ein Anamnesegespräch. Informiere den Arzt darüber, ob bei dir Vorerkrankungen bestehen, ob du regelmässig Medikamente einnimmst und ob deine Familie gesundheitlich vorbelastet ist. Ausserdem solltest du die Symptome so genau wie möglich beschreiben: Wann und in welcher Form tritt der Nystagmus auf? Gibt es womöglich Kopfhaltungen oder Augenbewegungen, die zu einer Linderung der Beschwerden führen? Je exakter du dein Krankheitsbild beschreiben kannst, umso besser stehen die Chancen für eine schnelle Diagnose. Ein mögliches Verfahren im Zuge der Diagnostik ist die Frenzelbrille. Sie verhindert eine scharfe Wahrnehmung, sodass es dem Patienten nicht möglich ist, sich während der Zuckungen auf ein bestimmtes Objekt zu konzentrieren. Gleichzeitig vergrössert die Brille die Augen, sodass der Arzt die Augenbewegungen besser beobachten und beurteilen kann. Eine weitere Untersuchungsmethode bei Nystagmus ist die Elektronystagmographie, kurz ENG. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren: Der Arzt bringt Elektroden in deinem Gesicht an, die es ermöglichen, die Augenbewegungen elektrisch aufzuzeichnen und anschliessend einzuordnen. Neurologische Untersuchungen können je nach Ausgangslage bei Nystagmus ebenfalls sinnvoll sein.
Die Therapie von Nystagmus hängt immer von der Diagnose ab. Einigen Patienten hilft eine medikamentöse Behandlung, zum Beispiel mit Gabapentin (einem Mittel gegen Nervenschmerzen) oder Memantin (einem Medikament gegen Demenzerkrankungen). Auch eine Brille oder Kontaktlinsen können die Symptome verringern. Der Optiker ist bei Nystagmus also ebenfalls ein wichtiger Ansprechpartner. Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen empfiehlt sich ein operativer Eingriff, um eine Besserung zu erzielen. Bevor eine OP in Betracht gezogen wird, sind jedoch eingehende Voruntersuchungen notwendig – auch, um die richtige OP-Methode zu ermitteln. Ein häufiger Eingriff bei Nystagmus ist die Augenmuskeloperation, bei der bestimmte Muskelfasern durchtrennt werden. Sie findet in der Regel in Vollnarkose statt, aber auch eine lokale Betäubung ist möglich. Eine mögliche Alternative zur Augenmuskeloperation ist die Injektion von Botox. Das Nervengift hat eine starke Wirkung, die allerdings nach einiger Zeit wieder nachlässt, sodass kein dauerhafter Therapieerfolg gewährleistet ist. Ausserdem ist die Injektion von Botox in die empfindliche Augenregion mit zahlreichen Nebenwirkungen und Risiken verbunden.
Schwindel ist eine häufige Begleiterscheinung von Nystagmus. Die Therapie sollte daher auch dieses Symptom berücksichtigen und versuchen, Betroffenen den Alltag zu erleichtern. Das Erlernen von sogenannten Kompensationsmechanismen ist empfehlenswert. Beispielsweise kann eine Verlagerung des Kopfes zu einer Linderung der Beschwerden führen. Die Blickrichtung, bei der der Nystagmus am wenigsten ausgeprägt ist, wird als Neutralzone bezeichnet. Erlernt der Patient, diese Position bewusst einzunehmen, führt dies häufig auch zu einer Verbesserung von Begleitsymptomen wie Schwindel oder Übelkeit. Auch eine Änderung der Blickrichtung auf ein Objekt in der Nähe oder eine Kopfdrehung entgegen der Schlagrichtung führen häufig zum Erfolg.
Gleitsichtbrillen vereinen mehrere Funktionen in einer Sehhilfe – nämlich verschiedene Sehstärken im oberen, mittleren und unteren Bereich der Gläser. Wer kurzsichtig ist und gleichzeitig an zunehmender Altersweitsichtigkeit leidet, kann mit ein und derselben Brille lesen und in zwei Entfernungen scharf sehen: In die Nähe und in die Ferne. Der lästige Wechsel zwischen der normalen und der Lesebrille entfällt. Kontaktlinsen können das nicht, denn sie sitzen direkt auf dem Augapfel und bewegen sich mit ihm. Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten Träger mit ihrer Gleitsichtbrille zufrieden. Probleme treten durchaus anfangs kurz auf, verschwinden überwiegend aber nach einer Eingewöhnungszeit.
Viele Sehbehinderungen können angeboren sein. Auch die Retinitis pigmentosa ist eine Krankheit, mit der der Mensch bereits zur Welt kommt. Erste Anzeichen zeigen sich mitunter im Jugendalter. Die Auswirkungen und das Krankheitsbild können höchst unterschiedlich ausfallen, chronisch ist die Krankheit immer. Was genau sich hinter dem sperrigen Namen verbirgt, welche Krankheitsverläufe und Therapieansätze es gibt, und wie das Syndrom überhaupt entsteht: Diese und andere wichtige Fragen erklären wir in diesem Artikel.
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Das komplexeste Sinnesorgan im menschlichen Körper ist das Auge. Seine Wahrnehmung ist so präzise, dass es pro Sekunde zehn Millionen Sinnesreize aufnehmen und an das Gehirn weiterleiten kann. Darüber hinaus kann das Auge bis zu 600.000 verschiedene Farbschattierungen unterscheiden. Damit schlägt es so manche hochmoderne Kamera um Längen. Doch wie funktioniert das Auge, was passiert, wenn es in seiner Funktionsweise beeinträchtigt wird und wie können Brillen helfen?
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Mit dem Snelliusschen Brechungsgesetz wird die Richtungsänderung der Ausbreitungsrichtung beschrieben, die in einer ebenen Welle beim Übergang in ein anderes Medium stattfindet. Es geht also darum, wie sich ein Lichtstrahl verändert, wenn er aus dem Wasser oder von einem Glas aus in die Luft trifft. Soweit die Theorie – aber wie wird dieses Prinzip genutzt, und was bedeutet das für optische Linsen? Du hast Fragen zum Brechungsgesetz – wir haben die Antworten!