Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Medizinische Fachpersonen nennen sie Retinopathia pigmentosa, im Alltag wird oft der ältere Ausdruck Retinitis benutzt. Es handelt sich um eine Gruppe von erblich bedingten Netzhauterkrankungen, die eines gemeinsam haben: Sie sind chronisch und bislang nicht heilbar. Mutationen und Vererbung sorgen dafür, dass auf der Netzhaut – lateinisch Retina – die lichtempfindlichen Zapfen absterben. Zwei Arten von Zellen sorgen auf der Netzhaut dafür, dass wir sehen können: Stäbchen und Zapfen sind lichtempfindlich. Die Stäbchen am äusseren Ring sind für das Schwarz-Weiss-Sehen wichtig. Die Zapfen sind eher zur Mitte hin angeordnet und lassen uns Farben sehen. Bei der Retinitis pigmentosa sterben diese Photorezeptoren pathologisch bedingt nach und nach ab, was bis im Endstadium zur Erblindung führen kann.
Retinitis pigmentosa ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Netzhauterkrankungen zusammenfasst. Sie lassen sich in vier grundsätzliche Bereiche unterscheiden:
Die primäre Form ist mit 90 Prozent aller Fälle die häufigste Erscheinung. Sie fasst alle erblichen Formen, die gemeinsame Symptome zeigen, zusammen. Die assoziierte Retinitis tritt als Teil eines Syndroms auf, Betroffene haben also auch noch weitere Symptome jenseits der Sehbehinderung. Die Pseudoretinitis entsteht nicht durch Vererbung, sondern als Folge anderer Krankheiten, zum Beispiel Autoimmunerkrankungen oder Entzündungen. Auch Vergiftungen, etwa durch Medikamente, kommen als Auslöser in Frage. Die Sonderformen gehen auf Stoffwechseldefekte zurück. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Atrophia gyrata, das Refsum-Syndrom oder das Bassen-Kornzweig-Syndrom.
Meist liegt der Grund für die Netzhautdegeneration in den Genen: Mehr als 150 verschiedene Gene sind bekannt, die eine Retinopathia auslösen können. Einige Formen werden durch spontan auftretende Mutationen verursacht, viele werden vererbt. Die Vererbung kann autosomal-dominant, autosomal-rezessiv oder auch chromosomal geschehen. Alle Formen der Krankheit haben gemeinsam, dass die Sehzellen absterben. Wie der Verlauf im Einzelnen geschieht und welche Symptome auftreten, ist aber von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Manchmal tritt die Netzhautdegeneration als Teil eines Syndroms auf, zum Beispiel beim Usher-Syndrom, dem Refsum-Syndrom oder dem Alport-Syndrom. Ist die Ursache der Krankheit nicht genetisch, sondern zum Beispiel toxisch, spricht der Augenarzt von einer Pseudoretinitis pigmentosa.
Im Krankheitsverlauf sterben die Zellen auf der Netzhaut vom Rand her in Richtung Mittelpunkt ab. Wie schnell dies geschieht, ist sehr unterschiedlich. Manche Patienten kommen bereits fast blind zur Welt, bei anderen sterben die Photorezeptoren so langsam ab, dass sie erst im Alter Einschränkungen der Sehfähigkeit erleiden. Die Ursache ist in genetischen Veränderungen zu finden. Weil es verschiedene Genvarianten gibt, die das Phänomen verursachen, fällt auch der Verlauf sehr unterschiedlich aus. Weitere Faktoren sorgen für ein unterschiedliches Krankheitsbild, sodass zum Beispiel innerhalb einer betroffenen Familie trotz ähnlicher Umstände und naher Verwandtschaft ganz unterschiedliche Auswirkungen der Netzhautdegeneration auftreten können.
Der Augenarzt kann die Krankheit erkennen, weil sich die Retina verfärbt. Zur Diagnose untersucht der Arzt den Augenhintergrund mit einer Schaltlampe. Dort erkennt er im Krankheitsfall dunkle Flecken. Mit einem Gesichtsfeldtest überprüft der Ophthalmologe, ob das Gesichtsfeld bereits eingeschränkt ist. Ausserdem können zur Festigung der Diagnose noch ein Elektroretinogramm und eine Kohärenz-Tomographie (OCT) gemacht werden.
Die chronische Krankheit ist bisher unheilbar. Von einer frühen Diagnose und Behandlung hängt aber ab, wie stark das Fortschreiten der Retinitis noch aufgehalten werden kann. Dazu können Sehhilfen, etwa Brillen und Kontaktlinsen angepasst werden. Im fortgeschrittenen Stadium helfen Kompetenztrainings, die verbliebene Sehfähigkeit optimal auszunutzen. Ausserdem arbeitet die Forschung an technologischen Lösungen, beispielsweise an speziellen Chips, die in die Netzhaut eingepflanzt werden können. Diese sind bereits heute in der Lage, bei bestimmten Bedingungen die noch vorhanden Fähigkeiten zu verbessern. Auch Forschungen mit Gentherapien werden vorangetrieben und machen Hoffnung auf verbesserte Therapiemöglichkeiten in der Zukunft.
Die Hypermetropie, auch Hyperopie genannt, ist eine Form der Fehlsichtigkeit, die häufig erst mit zunehmendem Alter diagnostiziert wird. Doch warum machen sich die Störungen in der Sehschärfe erst so spät bemerkbar und welche Ursachen gibt es für die Übersichtigkeit? Alle wichtigen Informationen und die häufigsten Fragen zum Thema Hyperopie beantworten wir dir im nachfolgenden Artikel.
Das räumliche Sehen ist nur möglich, wenn beide Augen das gleiche Bild abbilden. Bei der Fehlstellung dagegen, die ein Schielen verursacht, verliert sich die dreidimensionale Sicht. Bei Kindern lässt sich das schielende Auge in seiner Sinneswahrnehmung durch Okklusion unterdrücken, sodass sich das dominante Auge weiter entwickelt. Erwachsene wiederum kämpfen mit Doppelbildern und Einschränkungen der Sehschärfe. Bei ihnen kann der Seheindruck selten korrigiert werden.
Als Synechien werden Verbindungen unterschiedlicher Gewebe bezeichne, die normalerweise voneinander abgegrenzt sind. Das betrifft besonders dünne bindegewebige Schichten, die die Organe auskleiden und einhüllen. Sie dienen gleichzeitig als Befestigung und gewährleisten, dass Organe und Geweben gegeneinander verschiebbar bleiben. Bei starken Vernarbungen, zum Beispiel nach Operationen, können die Verwachsungen auch relative dicke Bindegewebsstränge entwickeln. Die Gründe für die Bildung von Synechien sind vielfältig, ebenso die betroffenen Organe. Ob jemand darunter leidet und wie stark sich Einschränkungen durch die Symptome auswirken, ist nicht generell zu beantworten. Manche Probleme verschwinden von selbst, andere erfordern medizinische Eingriffe wie die Durchtrennung der Stränge.
Es gibt ein manifestes Schielen, das deutlich wahrnehmbar ist, aber auch ein latentes oder verborgenes Schielen, das Heterophorie heisst und in einer Winkelfehlsichtigkeit besteht. Diese ist als Störung nicht sichtbar, sondern wird nur von den Betroffenen empfunden und kann bei ihnen Sehstörungen und Missempfindungen auslösen. Entdeckt wird sie erst beim Augenarzt, und zwar durch einen Schober Test.
Eine in der Physik vorkommende Lichtbrechung nennt sich Totalreflexion, wenn verschiedene Schichten und Medien betroffen sind, über die das Licht reflektiert und abgeleitet wird. Die Totalreflexion lässt sich dabei im Einfallswinkel durch das Brechungsgesetz berechnen. Beispiel für eine Totalreflexion ist ein Prisma, das Licht in seine spektralen Bestandteile zerlegt. Auch die Prismenbrille macht sich dieses Gesetz zunutze.
Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, generell eine Fehlsichtigkeit kann eine starke Beeinträchtigung sein. Sehhilfen gibt es heute für die unterschiedlichsten Probleme mit der Sehstärke oder mit anderen Einschränkungen. Eine besondere Form ist das Lentikularglas. Wie wirkt diese Technologie, welche Fehlsichtigkeiten können damit korrigiert werden, und welche Vorteile hat der Schliff gegenüber anderen Sehhilfen? Wir haben Antworten auf wichtige Fragen rund um die Lentikularbrille.