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Keratokonus – Wichtige Fakten zur krankhaften Veränderung der Augenhornhaut

Keratokonus – Wichtige Fakten zur krankhaften Veränderung der Augenhornhaut

Die Bezeichnung „Keratokonus“ setzt sich aus dem griechischen Wort „keras“ (Horn) und dem lateinischen Wort „konus“ (Kegel) zusammen und bezeichnet eine krankhafte, fortschreitenden Verformung der Hornhaut des Auges. Durch die kegelförmige Veränderung der Hornhaut wird der Lichteinfall des Auges gestört, sodass es zu Sehstörungen und weiteren Beeinträchtigungen kommt, die gegebenenfalls mit einer Transplantation einhergehen. Eine Erblindung droht durch einen Keratokonus aber nicht.

Was ist ein Keratokonus und wie häufig tritt er auf?

Es handelt sich bei einem Keratokonus um eine angeborene, nicht entzündliche Augenkrankheit, bei der die Hornhaut des Auges (Cornea) im Verlauf immer stärker ausdünnt und sich verformt. Die Form der Verkrümmung ist kegelförmig nach vorne ausgeprägt, weswegen die Krankheit den Namen Keratokonus vom lateinischen Wort „konus“, für Kegel, trägt. In Folge der Ausdünnung und Verformung lässt die Sehstärke mehr und mehr nach und muss korrigiert werden. Die Krankheit tritt selten auf und je nach herangezogener Literatur ist schätzungsweise einer von 2.000 Menschen betroffen. Keratokonus gehört innerhalb der Hornhauterkrankungen damit dennoch zu den häufigsten Erkrankungen. Die Diagnose wird meist im Alter von 15 bis 30 Jahren gestellt. Männer sind fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Ist die Hornhautverkrümmung eine Form des Keratokonus?

Es gibt unterschiedlich stark ausgeprägte Formen des Keratokonus. Einerseits gibt es die stille Form, die ohne Beschwerden verläuft und dadurch nicht selten unerkannt bleibt. Etwa 80 Prozent der Betroffenen leiden unter dieser milden Form, bei der die Verformung nicht bis zur vollständigen Kegelform voranschreitet. Entsprechend kann diese leichte Form der Keratokonus auch als normale Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) eingestuft werden und wird nur durch nähere Untersuchungen als Keratonkonus diagnostiziert. Oft wird daher nur der progressive Keratokonus als echte Augenerkrankung wahrgenommen, wenn es zu einer vollständig ausgebildeten Kegelform der Cornea kommt.

Wie entsteht diese Augenkrankheit?

Die Erkrankung ist wahrscheinlich erblich bedingt. Die Ursachen des Keratokonus sind nicht eindeutig geklärt. Die Augenheilkunde geht davon aus, dass bei Betroffenen die Cornea etwas anders zusammengesetzt ist und die Kollagene und einige Enzyme abweichen. Durch eine Störung des Stoffwechsels ist die Hornhaut des Auges weniger stabil. Die Cornea kann dem bestehenden Innendruck nicht Stand halten, sodass sie sich kegelförmig nach aussen wölbt und die Hornhautdicke durch die Ausdehnung immer stärker abnimmt. Wenn Licht auf unregelmässige Oberfläche der Hornhaut trifft, erfolgt keine klare Lichtbrechung, sodass wir unscharf sehen. Keratokonus tritt gehäuft in Verbindung mit anderen Erkrankungen auf, etwa:

  • Allergien
  • Schilddrüsendysfunktion
  • Down-Syndrom
  • häufigem Augenwischen
  • Störungen des Immunsystems

Welche Symptome treten bei Keratokonus auf und wie sind die Auswirkungen auf die Sehschärfe?

Zu Beginn der Krankheit werden Patienten kurzsichtig und die Sehschärfe verschlechtert sich durch die einsetzende Hornhautverkrümmung zunehmend. Es kommt zu verzerrten Bildern, Schleiern und möglicherweise Doppelbildern. Die Stärke der Sehbeeinträchtigung variiert und vor allem die Nachtsichtigkeit nimmt ab. Charakteristisch sind zudem gerötete, lichtempflindliche Augen, die leicht tränen. Auch nehmen Betroffene häufig sogenannte Lichtringe um Lampen herum wahr. Bei einem akuten Keratokonus wird die Hornhaut trüb und verwölbt sich. Es treten Schmerzen auf und der Betroffene kann nicht mehr klar sehen, sondern alles ist vernebelt.

Wie verläuft ein Keratokonus?

Anfangs ist meist nur ein Auge betroffen, sodass das andere Auge das Sehen weitestgehend übernimmt. Nach und nach verändert sich auch beim zweiten Auge die Hornhaut. Die Krankheit schreitet langsam voran, dennoch erfolgen immer wieder Schübe im Verlauf, deren Auslöser noch unbekannt sind. Selbst ein vorübergehender, bis zu Jahren andauernder Stillstand der Augenerkrankung ist möglich. Die Vorwölbung der Hornhaut ist im eigentlichen Sinne nicht heilbar. Eine frühzeitige Korrektur durch Brille und Kontaktlinsen kann den Fortschritt verlangsamen. Die Krankheit stoppt bei vielen Betroffenen ohne weitere Behandlung im Alter von 40 bis 60 Jahren.

Wann werden Brillen oder Kontaktlinsen zur Behandlung der Kurzsichtigkeit eingesetzt?

Zur Korrektur der Kurzsichtigkeit und der Hornhautverkrümmung sind Brillen oder Kontaktlinsen die gängigsten Behandlungsmethoden, um das volle Sehvermögen wieder herzustellen und die fehlerhafte Lichtbrechung auszugleichen. Mit zunehmendem Verlauf sind formstabile Kontaktlinsen besonders empfehlenswert, später vor allem grosse Sklerallinsen, wenn Brillen nicht mehr ausreichen. Viele Betroffene wünschen sich eine Augenlaser-Operation, um ihre Sehkraft dauerhaft wiederherzustellen. Dies ist allerdings nicht möglich, vielmehr schliesst ein diagnostizierter Keratokonus das Lasik-Augenlasern sogar aus. Eine recht neue Behandlungsmethode ist das sogenannte Hornhaut-Crosslinking, bei dem die Hornhaut angeregt werden soll, mehr Quervernetzungen zu bilden und somit die Hornhaut stabiler zu machen.

Wann kommt es zu einer Hornhauttransplantation?

Wenn der Keratokonus besonders stark ausgeprägt ist und die Brille und Kontaktlinsen nicht mehr zur Korrektur der Kurzsichtigkeit ausreichen, können Patienten eine Hornhauttransplantation in Betracht ziehen. Bei der Keratoplastik wird die erkrankte Hornhaut oder Schichten davon entfernt und durch eine Spenderhornhaut ersetzt. Die Züchtung einer Ersatzhornhaut ist derzeit noch nicht möglich. Die Operation muss in der Regel aller 15 bis 20 Jahre wiederholt werden. Dieser Eingriff wird nur bei Patienten vorgenommen, bei denen die verbleibende Sehkraft trotz Kontaktlinsen weniger als 30 Prozent beträgt. Es folgt ein recht langer Heilungsprozess. Die Kosten der Transplantation werden in der Regel von den Krankenkassen getragen.

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