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Einfach ausgedrückt, ist ein Lentikularglas ein Plusglas, also ein vergrösserndes Glas, das einen gewölbten Aufbau hat. Je nachdem, aus welchem Winkel der Blick auf das Glas fällt, vergrössert es unterschiedliche Bereiche. Die Gläser werden oft bei Bifokalbrillen benutzt, also bei sehr leistungsstarken Sehhilfen. In einen Teilbereich der Bifokalgläser wird das Lentikularglas eingelassen, was als kleine Wölbung zu erkennen ist. Entfernt erinnert die Ästhetik an ein Spiegelei. An den Rändern, dem Tragrand, hat die Linse keine oder nur wenige Dioptrien, sie füllen nur den Platz innerhalb des Brillenrahmens aus. Unter bestimmten Umständen können auch Prismen in das Lentikularglas eingearbeitet werden. Diese Prismen unterstützen etwa Menschen mit einem latenten Schielen.
In der mittleren Zone des Brillenglases ist das Glas gewölbt: Hier liegt der Bereich des Lentikularglases, der die optischen Korrekturen für den Brillenträger vornimmt. Der Tragrand drum herum ist deutlich flacher als der korrigierende Teil. Es gibt auch Sammellinsen, die am Rand einfallende Lichtstrahlen ebenfalls zur Korrektur nutzen, sie werden zum Beispiel bei Weitsichtigkeit genutzt. Der Optiker deines Vertrauens kann dir zur Wahl der richtigen Brillengläser raten – er weiss auch genau, ob die speziellen Gläser für deine Fehlsichtigkeit geeignet sind.
Lentikularglas ist besonders für Brillenträger gedacht, die sehr hohe Korrektionswerte haben, deren Sehstärke also stark eingeschränkt ist. Grundsätzlich kann der Schliff bei Weitsichtigkeit und bei Kurzsichtigkeit genutzt werden. Oft finden sie bei extremer Weitsichtigkeit Verwendung. Bei Kurzsichtigkeit wird die Verwendung zwischen –10 bis –30 Dioptrien empfohlen, bei Weitsichtigen bietet die Lentikularbrille zwischen +8 und +30 Vorteile. Ebenfalls Verwendung findet das Lentikularglas bei bestimmten Augenkrankheiten, etwa bei einer fehlenden Augenlinse, der sogenannten Aphakie.
Wer hohe Dioptrien-Werte korrigieren muss, benötigt dafür oft sehr dicke Brillengläser. Die Ästhetik kann darunter leiden, genau wie der Tragekomfort: Hinter den dicken Gläsern erscheinen die Augen stark verkleinert oder vergrössert, je nachdem, ob Weit- oder Kurzsichtigkeit korrigiert wird. Hier bietet die Lentikularbrille klare Vorteile. Weil die Gläser zum Tragrand hin sehr dünn ausgeschliffen werden, ist das Glas nicht nur leichter, sondern auch deutlich dünner. Sehr vorteilhaft sind Lentikulargläser, wenn sie zusätzlich verblendet werden. Ihr Schliff verleiht ihnen einen gleichmässigen Übergang vom optischen Bereich in der Mitte hin zum Tragrand: Der unglückliche Effekt der Vergrösserung oder Verkleinerung wird deutlich abgemildert.
Komplexe Technologien sind häufig teurer als die „Standardvariante“. Auch bei den Lentikulargläsern gibt es Kosten zu bedenken. Lentikulargläser aus Kunststoff bieten UV-Schutz, haben Superentspiegelung für klare Sicht und lassen sich gegen Aufpreis auch mit speziellen Lotus-Beschichtungen ausstatten. Im Vergleich etwa zu herkömmlichen Gleitsichtbrillen, können durchaus höhere Kosten entstehen. Allerdings wiegt es für viele Brillenträger deutlich schwerer, auf die unbequemen, klobigen Gläser verzichten zu können und stattdessen einen Aufpreis für die dünneren, weniger auffälligen Lentikulargläser zu zahlen. Lentikuläre Mehrstärkenbrillen können, ebenso wie die Bifokal- oder die Gleitsichtbrille, verschiedene Fehlsichtigkeiten korrigieren.
Die umfassende Beratung beim Optiker hilft dir beim Entscheid, ob die Lentikularbrille die richtige Lösung für deine Fehlsichtigkeit ist. Besonders wichtig ist die genaue Anpassung der Sehhilfen. Neben der Frage der Materialien – Kunststoff oder Glas – ist der richtige Schliff entscheidend. Die Brille muss genau nach der Augendrehpunktforderung angepasst werden. Ausserdem reflektieren die Gläser stärker als solche mit einem anderen Schliff: Deshalb sollte das Glas einer Mehrfachentspiegelung unterzogen werden. Ob Prismen eingearbeitet werden, welches Material gewählt wird, welche weiteren Besonderheiten beachtet werden müssen: All das besprichst du mit dem Optiker, der die richtigen Gläser genau plant und perfekt anpasst.
Ästhetik und Komfort, Kosten und Materialien: Es gibt eine Menge Punkte, die es beim Entscheid für die passenden Sehhilfen zu bedenken gilt. Das Lentikularglas ist für bestimmte Brillenträger aus mehreren Gründen eine echte Erleichterung. Sie erhöhen den Seh- und den Tragekomfort erheblich. Die Vorteile der Lentikularbrille haben wir hier einmal übersichtlich zusammengestellt:
Die endokrine Orbitopathie ist eine Erkrankung der Augenhöhle, verbunden mit krankhaftem Hervortreten des Augapfels. Sie entsteht aus einer Autoimmunkrankheit der Schilddrüse (Typ Morbus Basedow oder Morbus Hashimoto). Das sind die gesicherten Fakten zur Krankheit mit der Klassifikation H06.2* (Exophthalmus bei Funktionsstörung der Schilddrüse) nach ICD-10 WHO. Durch ihre Fehlfunktion produziert die Hormondrüse Antikörper gegen sich selbst, die zugleich das Auge angreifen und entzünden. Der Krankheitsverlauf kann unterschiedlich schwer sein. Die Behandlung der endokrinen Orbitopathie erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Endokrinologie, Strahlentherapie und Augenheilkunde. Alles Wichtige zu Pathogenese, Diagnostik und Therapie der endokrinen Orbitopathie erfährst du hier.
Nystagmus ist umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung Augenzittern bekannt. Es handelt sich um eine häufige Augenerkrankung – genau genommen sogar um eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Augenheilkunde. Betroffene leiden nicht nur unter den Augenzuckungen, sondern oftmals auch unter Begleitsymptomen wie Schwindel oder Übelkeit. Auch die psychische Belastung, die vor allem dann auftritt, wenn der Nystagmus für jedermann sichtbar ist, ist nicht zu vernachlässigen. Einen Überblick über typische Auslöser von Nystagmus, Informationen zur Behandlung und vieles mehr findest du im nachfolgenden Artikel.
Gleitsichtbrillen vereinen mehrere Funktionen in einer Sehhilfe – nämlich verschiedene Sehstärken im oberen, mittleren und unteren Bereich der Gläser. Wer kurzsichtig ist und gleichzeitig an zunehmender Altersweitsichtigkeit leidet, kann mit ein und derselben Brille lesen und in zwei Entfernungen scharf sehen: In die Nähe und in die Ferne. Der lästige Wechsel zwischen der normalen und der Lesebrille entfällt. Kontaktlinsen können das nicht, denn sie sitzen direkt auf dem Augapfel und bewegen sich mit ihm. Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten Träger mit ihrer Gleitsichtbrille zufrieden. Probleme treten durchaus anfangs kurz auf, verschwinden überwiegend aber nach einer Eingewöhnungszeit.
Ein erhöhter Augendruck kann das Risiko für verschiedene Augenkrankheiten steigern und zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen. Doch welche Ursachen gibt es für den erhöhten Innendruck, welche Symptome verraten ihn und gibt es sinnvolle Methoden für Therapie und Früherkennung? Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Augendruck haben wir nachfolgend für dich zusammengestellt.
Der Begriff Exophthalmus beschreibt das Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle. Abhängig von der Ursache, kann ein Exophthalmus einseitig oder beidseitig auftreten. Auch der Schweregrad und die damit verbundenen Symptome variieren. Leidest du an einer Vorwölbung der Augen, solltest du die zugrunde liegende Erkrankung durch einen Augenarzt ermitteln lassen. Mit der richtigen Therapie kann sich ein Exophthalmus zurückbilden. Hier erfährst du mehr zu Ursachen, Symptomen, Diagnose und Therapie.
Es gibt ein manifestes Schielen, das deutlich wahrnehmbar ist, aber auch ein latentes oder verborgenes Schielen, das Heterophorie heisst und in einer Winkelfehlsichtigkeit besteht. Diese ist als Störung nicht sichtbar, sondern wird nur von den Betroffenen empfunden und kann bei ihnen Sehstörungen und Missempfindungen auslösen. Entdeckt wird sie erst beim Augenarzt, und zwar durch einen Schober Test.